Donnerstag, 26. März 2009

Hilfe und Beratung

Wenn man das Pech hat, mit unseren staatlichen Sozialwerken Kontakt aufnehmen zu müssen, fällt vor allem eines auf: Es wird keine Gelegenheit ausgelassen, die Hilfe zu kürzen. Schon die Berechnung ist so kompliziert, dass sie schwer nachvollziehbar ist. Dann gibt es die schönen Formfehler, Fristen nicht eingehalten, oder etwas übersehen. Es gibt die sehr sozial engagierten Sozialarbeiter, welche aus ideologischen Gründen lieber einen Ausländer betreuen, als einen Schweizer. Es gibt die Berater, welche von Anfang an von der Voraussetzung ausgehen, dass einer, welcher Hilfe sucht, ohnehin eine Schraube locker hat. Es gibt die Machtbesessenen, welche ihre Macht zeigen wollen, indem sie Leistungen kürzen. Es gibt auch die Anständigen, welche aus sozialem Antrieb helfen möchten, denen jedoch durch die Empfehlungen, Reglemente und Paragrafen die Hände gebunden sind.

In der ersten Linie wird ein Dossier administrativ bearbeitet und an den Zweck dieser Arbeit, der Hilfe, wird kaum gedacht. So kann es durchaus dauern, bis ein Dossier akzeptiert wird, von was der Klient inzwischen lebt, interessiert nicht. Es werden Zahlen entsprechend Vorgaben zusammengestellt, und wenn das Resultat einen Betrag ausweist, mit welchem man niemand überleben kann, wird das nicht einmal wahrgenommen. In unserer computerisierten Welt werden Resultate nach Ausfüllen der Abfragemasken schon längst nicht mehr hinterfragt. Da steht eine Zahl, sie kann nicht anders als richtig sein. Gesunder Menschenverstand und Vernunft, sind die grossen Abwesenden in dieser Welt.

Wenn jemand in der Sozialhilfe 46 Franken im Tag zum Überleben hat, damit die Miete bezahlen muss, die Kleider, die Billag, im Kanton Bern auch die Steuern und natürlich all die Gebühren, welche die Gemeinden nun separat zu den Steuern erheben, die Verzugzinsen für die Krankenkasse, welche vom Sozialamt direkt bezahlt werden, wenn einer also kaum etwa zum leben hat, dann zählt jeder Tag, er kann keine Reserven bilden. Dennoch kommt es vor, dass aus administrativen Gründen die Hilfeleistungen plötzlich 10 Tage später ausbezahlt werden. Solches hat sich jedoch offenbar noch niemand überlegt. Es fehlt einfach an jeglichem Realitätssinn.

Ach ja, im Titel steht ja Beratung. Das habe ich fast vergessen. Wie heisst es: «Guter Rat ist teuer». Deshalb wohl, gibt es keinen Rat in diesen Organisationen. Den besten Rat den ich gehört habe war: «Gehen Sie spazieren und profitieren sie aus Ihrer jetzigen Lage».

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