Mittwoch, 25. März 2009

Ausgrenzung


In der Schweiz pflegen wir eine liberale Gesellschaftsordnung. Jedermann ist seines eigenen Glückes Schmied. Wenn einer nichts erreicht, ist er selbst schuld. Für die ganz Unfähigen gibt es ein Auffangnetz, schliesslich wollen wir nicht, dass sie auch noch kriminell werden, oder als Bettler unsere heile Welt verschandeln.

In den letzten Jahren hat die Anzahl der Sozialhilfe-Bedürftigen stetig zugenommen. Nicht dass es mehr ausgegrenzte Asoziale gäbe, unser Arbeitsmarkt hat sich eben stark geändert. Wir haben heute immer weniger Firmen, welche eine soziale Verantwortung tragen wollen. Das soll die Aufgabe des Staates sein. Wer aus dem Arbeitsmarkt herausfällt, wer seine Arbeitslosengelder aufgebraucht hat, wer sich in einer solchen Lage befindet, hat meistens auch Probleme mit der Person, mit welcher er für gute und schlechte Zeiten eine Partnerschaft eingegangen ist. Der Staat hilft diesen Personen in grosszügiger Weise, ihr Scheffel noch ins Trockene zu bringen, sodass sich der Ausgegrenzte bald einmal ohne jegliche Reserven wiederfindet. Am Schluss bleibt oft nur noch der Gang zur Fürsorge.

Wer nun glaubt, dass staatliche Solidarität gleich berechnet wird, wie die Steuern, der irrt. Jedermann wird gleich behandelt, gleich wie viel er früher zur Finanzierung des Staates beigetragen hat. Wobei auch das Wort «gleich» relativiert werden muss. Die Gemeinden organisieren ihre Sozialhilfe nämlich alleine und sollten sich lediglich auf die Empfehlungen der SKOS abstützen. Je nach sozialer Ausrichtung der Gemeindebehörden kann es da in der Berechnung der benötigten Lebenskosten schon zu erheblichen Unterschieden kommen. Wir kennen die Argumentation dieser schäbigen Politiker, welche meinen, je weniger man zahle, desto schneller sei man dieses Lumpenpack auch wieder los.

In den Grundsätzen der Sozialhilfe spricht man von Existenzsicherung, der Förderung der wirtschaftlichen und persönlichen Selbstständigkeit und der Gewährleistung der sozialen und beruflichen Integration. Schöne Worte, ohne jeglichen Bezug zur Realität. Über die tatsächlich ausgerichtete Hilfe werde ich in einem nächsten Artikel berichten. Machen Sie sich auf etwas gefasst……..

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