Dienstag, 24. März 2009

Arbeitslosenversicherung


Die Arbeitslosenversicherung soll revidiert werden. Wie das in der Politik so üblich ist, verlangen die einen mehr Leistungen und die anderen wollen diese einschränken.
Die letzte Revision erfolgte im Jahre 1996, als die Organisation neu ausgerichtet wurde. Im damaligen ausgetrockneten Arbeitsmarkt war es recht unverständlich, dass es überhaupt Arbeitslose gab und das Motto galt denn auch: «Eingliederung vor Taggeld». Damals wurden die RAV eingeführt, regionale Arbeitsvermittler. Diese sollten den Arbeitssuchenden begleiten, professionelle Defizite beseitigen helfen, und wie der Name sagt, Arbeit vermitteln.
Seither hat sich gezeigt, dass diese Vermittler keine Vermittler sind, die individuellen Defizite sollen durch Kurse, welche mit teuerem Geld eingekauft werden, beseitigt werden. Die Defizite mögen individuell sein, die Kurse sind sich jedoch alle gleich. Man lernt einen PC zu bedienen und den Lebenslauf besser zu gestalten. Wenn die Arbeitslosigkeit dauert, dann werden die Arbeitssuchenden einfach etwas beschäftigt, man trifft sich, um zu plaudern und zu erzählen, was man so alles macht.
Arbeitssuchende, welche das Pech haben, ihre Stelle nicht nur einmal zu verlieren, werden ungesehen aufgefordert, diese Kurse zum zweiten und dritten Mal zu besuchen. Viele Stellensuchende werden auch dazu animiert, sich selbstständig zu machen, damit werden sie aus den Statistiken entfernt, verlieren ihr soziales Auffangnetz und verbrauchen damit in der Regel auch noch ihre Pensionskassengelder.

Das Profil der Stellensuchenden hat sich seit der Einführung der RAV völlig geändert. Längst sind es nicht mehr die Unterqualifizierten, die Arbeitsscheuen, welche die Stelle verlieren. Es sind die Jungen und die Alten, welche zu den schwierigsten Fällen gehören. Für diese Leute haben die RAVs keine Antwort.
Dennoch wird an dieser teueren und nutzlosen Organisation festgehalten und auch in der Diskussion um die aktuelle Revision, spricht man nicht über die Rolle dieser Verwaltung, sondern nur über die Leistungen.

Wenn man die Beiträge der Arbeitgeber und der Versicherten mit den erbrachten Leistungen vergleicht, muss man mit Erstaunen feststellen, dass aus dieser Rechnung kein Defizit entstehen konnte. Die übersteigenden Kosten müssen deshalb wohl von dieser unnützen Organisation stammen.
In der Diskussion um unser Bankgeheimnis wird immer wieder betont, dass wir eben ein Steuersystem hätten, welches auf Vertrauen beruht. In der Arbeitslosenversicherung könnte wohl sehr viel Geld gespart werden, wenn wir uns nach den gleichen Prinzipien des Vertrauens richten würden.

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