Dienstag, 3. März 2009

Mobbing

Wenn ich es nicht selbst mehrmals beobachten konnte, hätte ich es einfach weggewischt. Mobbing existiert und Mobbing macht krank. Ich habe eine gute Bekannte, welche von ihrer Chefin täglich geplagt wurde, bis sie zusammenbrach. Sie wurde krankgeschrieben und von einem Arzt begleitet. Nach einigen Monaten wurde sie von dem Vertrauensarzt der Krankentaggeldversicherung als geheilt erklärt, obwohl er sie gar nicht untersucht hatte. Nun war sie also wieder arbeitsfähig, obwohl jeder Kontakt mit potenziellen Arbeitgebern wieder neue Angstzustände und Depressionen auslöste. In einem solchen Falle hätte man ja eigentlich im Sinne der Arbeitslosenversicherung gar kein Anspruch auf Unterstützung. Da sie nicht sagen kann, ihr beruflicher Unterbruch sei auf psychische Probleme zurückzuführen, hat sie ein Loch in ihrem Lebenslauf, und wenn sie sich für Stellen bewirbt, die weit unter ihrer Qualifikation liegen, heisst es sie sei überqualifiziert. Ihre Gemeinde, wo sie seit Jahren wohnt und Steuern zahlte, machte ihr die Auflage, ihre Wohnung zu kündigen – dies, ohne dass eine Alternative angeboten wurde. Das ist unser soziales Auffangnetz. Wir üben Solidarität aus, dies vorzugsweise mit dem Ausland, oder mit Ausländern.

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