Dienstag, 30. Dezember 2008
Realitätsfremd
Es ist schon sonderbar, dass die Sozialhilfeorganisation, deren Ziel eigentlich die Integration und die Erhaltung der Menschenwürde ist, in dieser Hinsicht total versagt. Wo man auch hinschaut, überall werden von sogenannt ausgebildeten Sozialarbeitern Entscheide gefällt, welche total realitätsfremd sind und die Betroffenen direkt in den Abgrund führen.
Jüngstes Beispiel: Eine Dame, welche seit 10 Jahren in einer Landgemeinde wohnt und dort in einer schönen Wohnung lebt, immer ausgiebig Steuern bezahlt hat, musste nach dem Verlust ihrer Stelle ihr Gespartes so weit aufbrauchen, dass sie nun mit schwerem Herzen und sehr widerwillig den Gang auf die Gemeinde machen musste. Diese Gemeinde delegiert die Behandlung von sozialen Fragen einem regionalen Sozialdienst.
Als erste Massnahme wurde ihr auferlegt, ihre Wohnung inner 2 Monaten zu kündigen, da deren Miete über dem Ansatz für eine Person liegt. Wo diese arme Frau hinziehen muss, ob die Gemeinde eine entsprechende Wohnung zur Verfügung hat, was mit dem Mobiliar geschieht, wie es gezügelt werden soll, und wer die Kosten dafür übernimmt, alle diese Fragen wurden nicht gestellt und dadurch auch nicht beantwortet. Man muss sich fragen, was diese Leute im Kopf haben. Offensichtlich muss der professionelle Sozialarbeiter sich diese Fragen auch nicht stellen, da die Sozialhilfeempfänger nach dem gängigen Cliché ohnehin nur gerade über Habseligkeiten verfügen, welche in eine Plastiktüte passen.
Dass eine Person, welche in diese Lage geraten ist, aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen werden soll, dass sie neben der bereits sehr belastenden Situation noch gezwungen wird, alles aufzugeben, was ihr am Herzen liegt, ohne eine Spur von alternativem Projekt, das führt gerade und direkt in die Entwurzelung, welche gemäss den Richtlinien und Zielen der Sozialhilfe eigentlich vermieden werden sollte.
Die Gemeinden sollten sich hüten, ihre Sozialfragen an regionale Sozialbüros zu delegieren, den dort fehlt es an Sozialkompetenz und offensichtlich auch an gesundem Menschenverstand.
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